Sonntagsgottesdienste

Mit dem Wochenenden 9./10. Mai gibt es jetzt auch am Wochenende wieder Gottesdienste in Sankt Canisius, wenn auch unter Auflagen. Dennoch scheint der Spagat, zwischen vorgeschriebenen Einschränkungen und spiritueller Atmosphäre einigermaßen gelungen zu sein.

Nun also auch am Sonntag – die Messe ist wieder da! Mit richtigen Leuten in einer richtigen, analogen – nicht nur digitalen und virtuellen – Kirche. Freilich: Bis die vertraute Normalität wieder ganz erreicht ist, wird es noch etwas dauern.

Freiwillige haben sich als Ordner gemeldet, die die von Senat und EBO (Ordinariat) vorgeschriebenen Standards umsetzen. An drei Tagen konnten sich Gottesdienstinteressierte zu einem der üblichen Gottesdienste anmelden. Zusätzlich wurde an diesem Wochenende noch ein weiterer, am Sonntagnachmittag um 16:30 Uhr angeboten.

Man wusste nicht: Werden die Gottesdienste überlaufen oder leer sein? Wie tief steckt die Angst vor Ansteckung? Oder gilt es gar Sorglosigkeit einzudämmen? CORONA ist ein Sonderfall, zu dem es keine Erfahrungswerte gibt. Das sagen sogar die, die den Krieg erlebt haben.

Die Unsicherheit spürte man auch in den Gottesdiensten. Längst nicht alle zur Verfügung stehenden Plätze – 50 Stück – wurden benötigt. Auch in anderen Kirchen blieb der Besuch meist unter dem zugelassenen Limit. Die Abstandsregeln wurden eingehalten, die vielen schon von den Werktagsmessen vertraute Kommunionpraxis ist schon eingeübt.

Anders als an den Wochentagen ertönt im Sonntagsgottesdienst wieder die Orgel. Leider darf man aber noch nicht singen. Aber immerhin gibt es jetzt ein paar vertraute Melodien zu hören.

Den Kinder- bzw. Familiengottesdienst treffen die Einschränkungen am drastischsten. So ist das Händchenhalten rund um den Altar beim Vater Unser natürlich, wie vieles andere, derzeit nicht möglich. Aber auch hier gilt: Nicht über das ärgern, was (noch) nicht möglich ist, sondern freuen über das, was schon jetzt (wieder) geht! Und wenn man dann noch so ein Bilderbuchwetter wie diesen Sonntagvormittag hat – dann wird es schon österlich!

Man wird jetzt von Sonntag auf Sonntag überlegen müssen, wie man am besten weitermacht. So wird der zusätzliche Gottesdienst am Sonntag um 16:30 Uhr gleich wieder gecancelt. Die Frage ist: Wie kommuniziert man am besten? Nicht jeder hat Internet und informiert sich über die Homepage. Oder schaut mal in die Schaukästen rein. Pfarrbrief gibt es leider noch nicht. Jetzt bleibt zu hoffen, dass die Buschtrommeln funktionieren.

Wir bedanken uns bei allen, die mit ihrem Engagement beitragen Gottesdienste zu ermöglichen: Küster, Messdiener, Ordner, Telefondiensttuende…

Wir bitten die Unannehmlichkeiten, die meist von höherer Stelle entschieden wurden, zu entschuldigen. Schritt für Schritt, von Werktag zu Werktag, Sonntag auf Sonntag erobern wir uns immer mehr Normalität!

P. Manfred Hösl SJ