Saint Patrick 2022 – Grüner wird’s nicht…

Am 17. März feiern die Iren auf dem ganzen Erdball das Fest ihres Patrons, des heiligen Patrick. Dort wo es viele Iren und Irischstämmige gibt – etwa in New York,  Boston oder in Australien strahlt man öffentliche Gebäude gerne grün an oder färbt ganze Flüsse grün. Den 4 Millionen Iren der grünen Insel stehen ca. 80 Mio Iren in den USA, England, Südafrika und vielen andern Ländern gegenüber, die irische Wurzeln haben. Darüber hinaus gibt es noch viel mehr Irenfreunde und Anhänger irischer Kultur – auch in Berlin!

Der pastorale Raum Charlottenburg-Wilmersdorf beschloss nach der Coronapause in diesem Jahr einen Saint Patrick’s Day zu versuchen – eine Initiative die vorzüglich gelang! Das Programm umfasste einen Gottesdienst in einer grün erleuchteten Salvatorkirche beim Salvatorianerkolleg in der Tölzer Straße. Um 18:00 Uhr begann die Messe in englischer Sprache, die von P. Gerald Tanye SVD zelebriert wurde. Die Predigt hielt die bilinguale pastorale Mitarbeiterin Elaine Rudolphi. Sie nahm auf die Mission des hl. Patrick Bezug, ein Wort, das zumindest in unseren Breiten in Misskredit geraten ist. Der Kolonialismus hat dem Argwohn wohl Vorschub geleitet. Umgekehrt kann heute kein Unternehmen auf ein Mission Statement verzichten. Grund also für die Kirche wieder vorsichtig sich in Richtung Mission à la St. Patrick zu bewegen. Elaine steuerte auch ein auf Irisch gesungenes Vater unser bei, das – so dir Rückmeldung der anwesenden Iren – sehr schön und korrekt irisch gesungen war.

Musikalisch wurde der Gottesdienst von der ACB-Band der amerikanischen Gemeinde Berlins gestaltet, die sowohl moderne Lobpreismusik als auch klassische englische „Hymns“ vorbereitet hatten. Am Ende erklang das Lied Lord of he Dance, das viele aus dem berühmten gleichnamigen Musical kennen dürften.

Viele kreative Geister hatten die Kirche und das Festgelände grün geschmückt. Irisch gemütlich ging es nachher auch auf der bestens geeigneten Feierwiese weiter, wo eine zweite Band passende Rhythmen beisteuerte: Skiffle und Mehr! Das Orga-Team hatte extra irisches Brot gebacken, es gab zwei große Töpfe mit Suppe, Irish Coffee, irische Lachsmuffins und natürlich irisches Bier. Und so war es kein Wunder, dass sich die noch angezogenen Handbremsen („Dürfen wir jetzt tatsächlich wieder feiern wie vor Corona???“) bald lösten. Auf der anderen Seite hatte man den Bogen auch nicht überspannt, denn der Krieg in der Ukraine – dessen man u.a. in den Fürbitten gedacht hatte – lässt eine allzu feucht-fröhliche Feier eben doch nicht zu.

Ehrengast war der Botschafter der Republik Irland, S.E. Dr. Niklas O’Brien, der mit seiner Frau gekommen war und eine kleine Rede vorbereitet hatte. Herzlichen Dank allen, die den ersten Saint Patrick’s Day mit vorbereitet hatten, besonders dem ausgezeichneten und kreativen Irenfreunde in der gastgebenden Pfarrei von P. Heinrich Mühlbauer SDS. Gewidmet sei der Saint Patrick’s Day der leider kurzfristig schwer erkrankten Sekretärin vor Ort, Frau Diestel: Schnelle und gute Besserung, Eva!

Sláinte!

Manfred Hösl SJ