Petrus Canisius: Jesuit – Apostel – Katechet

Er soll kein weiteres Corona-Opfer sein: Heute feiert die Kirche unseren Kirchenpatron Petrus Canisius! Wer war dieser Kirchenmann und warum dürfen wir auf ihn stolz sein? Die Kirche war nämlich auf den Hund gekommen… Drei Punkte!

Petrus Canisius, der erste deutsche Jesuit

Peter Hondt (das heißt „Hund“ oder lateinisch Canis) wurde 1521 in Nimwegen geboren, das heute zu Holland, damals aber zu Deutschland gehörte. Eigentlich sollte er nach den Vorstellungen seines Vaters ein Jurist werden. Außerdem wartete bereits ein nettes Mädchen auf ihn, aber er beschloss nicht Jurist, sondern Jesuit zu werden, ging nach Köln und studierte Philosophie und Theologie. Er sollte ein Meister darin werden komplizierte Dinge mit einfachen Worten einfachen Menschen zu erklären. Und diese Fähigkeit war zu seiner Zeit auch gefragter denn je! Diese Fähigkeit wäre wohl auch heute in der Kirche gefragt!

Petrus Canisius, der zweite Apostel Deutschlands

Petrus Canisius lebte und wirkte in Deutschland zur Zeit der Reformation. Ganz Deutschland schien evangelisch zu werden, sogar der Erzbischof von Köln spielte mit den Gedanken Protestant zu werden. Katholiken fragten sich: Was kann man dagegen unternehmen? Mit Jammern und Klagen allein ist es schließlich nicht getan. Aber was?  Der Ordensgründer Ignatius sandte seinen besten Mann von Rom nach Deutschland: Petrus Canisius! Er war der achte Jesuit überhaupt, der Agent 008 also, aber beileibe keine 08/15 Mann! Petrus tat alles, um die Priester besser auszubilden. Er gründete dazu sogar ein eigenes Priesterseminar – das berühmte Germanicum in Rom. Er predigte wo immer sich Gelegenheit bot. Redete denen, die damals in Kirche und Staat was zu sagen hatten eifrig ins Gewissen. Wie sein Gegenspieler Luther wusste er: Man muss dem Volk auf’s Maul schauen, aber nicht nach dem Mund reden.

Petrus Canisius, der Katechet

Petrus wusste: Die Mächtigen bei der Stange halten, die Priester ausbilden – das war eine Sache! Aber wenn man dem Glaubensverlust schon im damaligen Deutschland wirklich was entgegensetzen wollte, dann muss man auch den einfachen Leuten von der Straße den Glauben erklären. Und zwar nicht mit kompliziertem Kirchenchinesisch, sondern mit verständlichen, aber klaren Worten. Und so schrieb Petrus gleich drei Katechismen: Einen theologisch anspruchsvollen für die angehenden Pfarrer, einen mittleren für die Studenten und einen ganz einfachen und kleinen für die normalen und einfachen Gläubigen. Sein legendärer Deutscher Katechismus war Jahrhunderte lang in Gebrauch und unsere Großeltern dürften mit ihm noch Erstkommunionunterricht gemacht haben.

Als er gestorben war, so wird berichtet, breitete sich in der Kapelle in der er aufgebahrt wurde, ein Wohlgeruch aus. Petrus Canisius hatte mit seinem Leben dazu beigetragen Christi Wohlgeruch zu verbreiten. Solche Leute könnte die katholische Kirche auch heute gut brauchen…

Vorschlag zum persönlichen Fürbittgebet:

Allmächtiger Gott,
der heilige Petrus Canisius hat in schwieriger Zeit den katholischen Glauben in Deutschland neu Grund gelegt. Wir bitten dich:
Wir beten um Berufungen zum Priester- und Ordensleben: Schenke uns auch heute Männer und Frauen, die sich ganz Christus weihen und den Glauben mit ihren Worten und ihrem Verhalten glaubwürdig verkünden.
Wir beten für die Kirche in Deutschland: Schenke dem Glauben in unserem Land neues Feuer! Lass die Weitergabe des Glaubens in den Familien und Gemeinden, bei Erstkommunion und Firmung, gelingen.
Wir beten in Stille in den Anliegen unserer Gemeinde, die seinen Namen trägt…
Wir beten für die Verstorbenen. Lass sie im Glauben an den auferstandenen Christus Trost beim Sterben und im Schauen seiner Herrlichkeit die ewige Seligkeit finden.
Guter Gott, der Jesuit Petrus Canisius hat unermüdlich für den Glauben in unserem Land gearbeitet. Lass auch uns in unserem Eifer nicht müde werden, damit auch wir als treue Boten deiner Liebe befunden werden, darum bitten wir durch Christus unsern Herrn. Amen