Nichts dauert länger als ein Provisorium. Und manchmal kann man auch sagen: Nichts ist besser als das Provisorium. Catarina Freundenberg ist die alte und neue Pfarrerin unserer evangelischen Nachbargemeinde gegenüber am Lietzensee.
Nachdem sie in den letzten acht Jahren im Sprengel Berlin 40 Gemeinden durch eine Vakanzzeit geführt hat, will Caterina Freudenberg nun beruflich Anker werfen und wird für die letzten zehn Jahre ihrer Dienstzeit als geschäftsführende Pfarrerin in der Gemeinde am Lietzensee tätig sein.
Superintendent Carsten Bolz nahm die Einführung im Gottesdienst vor, der von der Kantorei der Lietzenseegemeinde umrahmt worden war. Nach dem Weggang von Pfarrer Sascha Weber sprang Frau Freudenberg zunächst als Interimspfarrerin ein, merkte aber schnell, dass ihr die Stelle zusagte. Jetzt ist daraus, nach 10 Monaten, eine feste Stelle geworden. Dem Superintendenten assistieren bei der Einführung Dr. Anne Escher-Lorenz, die stellvertretende Vorsitzende, Kantor Sebastian Brendel, Schwester Mirjam aus dem Karmel in Regina Martyrum sowie Bettina Schwietering-Evers, Carsten Bolz‘ Stellvertreterin.
Nachdem Hartmut Unger die Kinder zum Kindergottesdienst aufgerufen hatte, erstieg die neue Pfarrerin ihre Kanzel. „Wir können uns keine Kriege mehr leisten – unsere Feste sind einfach zu teuer!“, so soll Königin Viktoria von England mal gesagt zu haben. Auch eine Begründung für das nach ihr benannte Zeitalter. Die Pfarrerin hob die ökonomische Verschwendung des Evangeliums von der Hochzeit zu Kana heraus. So viel Wein! Und dann auch erst dann, wenn sowieso schon alle einen Zacken in der Krone haben! Gott zu loben ist – wirtschaftlich gesehen – genauso überflüssig, aber – so die Pfarrerin: Ich kann, will und muss nicht ohne! Mag sein, dass es sich betriebswirtschaftlich nicht rechnet, aber lebenspragmatisch! Wir brauchen diese Form von heiliger Verschwendung!
Der Gottesdienst wurde mit Abendmahl gefeiert. Übrigens heißt der normale Kommunionempfang bei uns in der Sprache unserer evangelischen Geschwister „Wandelabendmahl“…
Nach dem Gottesdienst gab es einen Empfang, den der Bevollmächtigungsausschuss und die Mitarbeiter der Kirchengemeinde ausrichteten. Auch aus St. Canisius kamen Grüße vom Pfarrgemeinderat. Der Pastorale Raum war durch Trystan Stahl, Mitglied des Pastoralausschusses und der Steuerungsgruppe vertreten.
Wir wünschen Frau Freudenberg Gottes Segen und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihr!
P. Manfred Hösl SJ