40 Tage nach seiner Geburt brachten Maria und Josef ihren Erstgeborenen – wie nach dem Gesetz des Mose vorgeschrieben – in den Tempel um ihn darzustellen bzw. auszulösen.
Die frischen Eltern sollten wissen: Kinder zu bekommen ist nicht selbstverständlich! Trotz eines großen medizinischen Fortschritts in unseren Tagen gilt das bis heute.
Dass dieses Kind anders war als die vielen, die Eltern täglich in den Tempel brachten erkannten der greise Simeon und die alte Hanna sofort. Instinktiv begriffen sie: In diesem Kind ist Gott! Und jetzt können und dürfen wir getrost von der Lebensbühne abtreten und anderen das Feld überlassen. Loslassen können – nicht leicht!
Das Loslass-Gebet des Simeon (Nunc Dimittis) ist zum Nachtgebet der Mönche und Nonnen geworden: Nun lässt Du Herr deinen Knecht / deine Magd in Frieden scheiden…
Ungewöhnlich viele Kirchenbesucher*innen hatten sich zur Feier dieses Christusfestes eingefunden, das auch einen kräftigen marianischen Akzent hat („Maria Lichtmess“). Es gab eine Kerzenprozession in der Kirche und einen romantischen Gottesdienst. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es die Möglichkeit den Balsiussegen zu empfangen.
Damit ist jetzt aber Weihnachten definitiv beendet. Die Kerzenständer kommen jetzt wieder in den Speicher und warten fortan auf ihren nächsten Einsatz im Advent 2023.
Manfred Hösl SJ