Lichtermesse und Prozession am Fest der Darstellung des Herrn

40 Tage nach seiner Geburt wurde Jesus von seinen Eltern nach dem Gesetz des Mose im Tempel „dargestellt“. Der Messias betritt zum ersten Mal das Zentralheiligtum in Jerusalem. Mit einem stimmungsvollen Gottesdienst, vielen Kerzen und einer Prozession wurde dieses Fest am Samstagabend gefeiert.

Der Hausmeister und das Küsterteam hatten das kleine Fest schon während der Woche vorbereitet und die Madonna aus ihrer Kapelle geholt und in den Altarraum gestellt. Dort stehen auch die Kerzenständer an diesem Wochenende. Vor dem Altar waren Kartons mit Kerzen aufgebaut – nur ein Teil der vielen Kerzen, die während eines Jahres benötigt werden.

Am Eingang erhielt jeder Gottesdienstbesucher am Samstagabend eine brennende Kerze, denn die Kirche war bereits abgedunkelt. Pünktlich mit dem Gongschlag zogen die Messdiener mit dem Pfarrer ein. Gesungen wurde eines der beiden „Darstellungslieder“ (GL 374 Volk Gottes zünde Lichter an). Dann startete auch gleich die Prozession in der Kirche. Gar nicht so leicht, denn es waren etwa doppelt so viele Gottesdienstbesucher wie sonst an Samstagabenden gekommen. Während die Spitze schon fast durch die ganze Kirche gelaufen waren, waren die letzten noch gar nicht losmarschiert! Und so schlängelte sich eine Lichterkette durch die Stuhlreihen – der Andacht tat das freilich keinen Abbruch. Am Ende konnten die Gläubigen ihre Kerze in einen der beiden Kerzenständer neben der Madonna abstellen.

Danach verlief der Gottesdienst im gewohnten Fahrwasser. In der kurzen Ansprache erläuterte P. Hösl SJ dass die Licht / Dunkelsymbolik die Christen natürlich nicht erfunden hätten. Auch andere Religionen praktizier(t)en dies! Aber die Erfahrung von einer kleinen Kerze in einem großen Dunkel drückt auch gut die christliche Erfahrung mit Jesus aus: Mit ihm kam ein Licht in diese Welt und diese Flamme der Hoffnung bläst – im Gegensatz zu den Kerzen in der Kirche – niemand mehr aus. Noch ist es nicht völlig hell in der Welt, noch sind nicht alle Fragen geklärt! Aber das Licht des Auferstandenen kann mir doch so viel Licht spenden, dass der nächste Schritt gewagt werden kann, auch und gerade, wenn es in das Dunkel des Todes geht…

Am Ende der Messe spendeten dann P. Hösl und P. Pfuff SJ mit zwei gekreuzten Kerzen in Höhe des Halses den traditionellen Blasius-Segen.