Mit dem bekannten englischen Lied How great thou art besang Alexandra Boulanger im 11Uhr Gottesdienst die Größe Christi bzw. Gottes, von der der hl. Paulus in der Lesung des Tages gesprochen hatte. Nach ihm sei Christus u.a. der Ursprung der ganzen Schöpfung. Größer geht‘s wohl nicht? Nein, meinte P. Hösl…
Am letzten Sonntag des Kirchenjahres setzt die Kirche zu einem furiosen Finale an und feiert Christkönig. Ob man freilich dem Thema gerecht wird, wenn man eine gigantische Christusfigur baut, steht auf einem anderen Blatt. Im polnischen Świebodzin steht die 36m große Statue, immerhin sechs Meter höher als die berühmte Statue in Rio de Janeiro. Vielleicht kommt die Statue auch zu spät, wie das Fest überhaupt?
Das Fest wurde nämlich erst eingeführt, als die Zeit der Monarchien in Europa eigentlich schon abgelaufen war. 1925 setzte Papst Pius XI das Fest ein, vielleicht auch in der Hoffnung das Rad der Zeit etwas zurückdrehen zu können. In Deutschland versuchte die Weimarer Republik Fuß zu fassen? letztlich nicht sehr glücklich, wie man aus der Geschichte weiß. Dennoch, so wussten und wissen es die ganz Alten schmetterte man in den 30er Jahren Christkönigslieder, auch um sich vom Führerkult abzugrenzen.
Heute kann man sich fragen, ob das Fest mit seinen Assoziationen zum Gemeinten hin- oder gar eher wegführt. Skandalgeschichten aus den verbliebenen Königshäusern tun ihr Übriges. Jesus ein Royal?
Wichtig ist das eigentlich Gemeinte im Blick zu haben: Jesu einzigartige Stellung im Kosmos. Davon sang Alexandra Boulanger, begleitet von Andreas Winkler. Neben den Responsorialgesängen sang sie zwei Lieder: How great thou art und From a Distance, im Original von der unvergesslichen Bette Midler.
In der Ansprache betonte P. Hösl, dass man alle Bilder – ob nun von Paulus oder Pius XI – aus ihrer Zeit heraus verstehen muss. Auch haben die Menschen immer unterschiedliche Assoziationen. Wichtig ist, dass die zentrale Stellung Christi betont wird.