Am letzten schönen Sommertag vor einer Schlechtwetterperiode, am Gedenktag von Maria Geburt am 8. September, feierte die Gemeinde St. Canisius ihr Gemeindefest. Viele hatten das Fest unter der Leitung des neuen Gemeinderats mitgestaltet und sich eingebracht.
Das Fest begann mit einem prallgefüllten Gottesdienst bei offenen Kirchentoren, den die Gemeinde St. Canisius zusammen mit unser muttersprachlichen Partnergemeinde, der Syrisch-katholischen Gemeinde, feierte. Diese mit Rom verbundene orientalische Kirche feiert ihren Gottesdienst in aramäisch (der Sprache Jesu!) und Arabisch. Monsignore Maroun, der für die Gemeinden in Berlin, Hamburg und Kiel zuständige Geistliche, sowie gleich mehrere Diakone und viele Ministranten feierten zusammen mit der Canisiusgemeinde einen abwechslungsreichen Gottesdienst, den Norbert Gembaczka an der Orgel und der Frauenchor der „Syrer“ musikalisch umrahmten. Übrigens: Unsere „Syrer“ kommen praktisch alle aus dem Irak …
Eines der Highlights war das aramäische Vater Unser, das die syrischen Gemeindemitglieder vorbeteten und Jesus so wohl auch selbst gebetet hatte. Auch die Wandlungsworte und andere Textpassagen wurden in aramäisch oder arabisch vorgetragen. Dass ein gemeinsamer Gottesdienst möglich war, wurde allgemein sehr positiv aufgenommen und in der Tat: Nachdem man sich über Jahre eigentlich nur beim Kommen und Gehen in der Kirche gesehen hatte, war ein gemeinsamer Gottesdienst ein echtes Desiderat, das gern und gut angenommen wurde.
Elaine Rudolphi bedankte sich am Ende des Gottesdienstes stellvertretend bei allen, die sich beim Gottesdienst und dem anschließenden Fest eingebracht und mitgemacht hatten. Zusammen mit einigen Leiterinnen der SoFa (Sommerfahrt) berichtete sie auch von der erfolgreichen SoFa, bei der die Jugendlichen mit ihr einen Gottesdienst gefeiert hatten (siehe eigener Bericht). Das Thema „Ein Leib und viele Glieder“ war auch durch in Dominomanier auf dem Boden liegende Blätter sichtbar gemacht worden.
Die „Syrer“ brachten sich auch kulinarisch ein und hatten leckeres, fleischhaltiges und veganes Essen mitgebracht, das freilich schnell weg war! Aber auch die traditionellen Canisius-Bratwürste vom Grill fanden reichen Absatz und in puncto Wasser musste man sogar nachkaufen, um die Nachfrage zu stillen. Reichhaltig war zudem auch das Kuchenangebot – alles Spenden aus der Gemeinde!
Vor der Kirche hatten diverse Initiativen aus der Gemeinde und Nachbarschaft Stände vorbereitet, so das Ehepaar Heyduck mit fair gehandeltem Kaffee, der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), der Jesuitenflüchtlingsdienst oder die Initiative canisiusPLUS. Die Kita hatte ihre Pforten zur Besichtigung geöffnet und die Jugend veranstaltete Spiele für die Jüngeren. Im Gemeindesaal trat auch die Aikido-Gruppe mit einer Schaueinlage auf.
Wegen der heißen Sonne hatte man die Bierbänke in diesem Jahr im Schatten an der Nordseite entlang der Sakristei aufgestellt. Andere stellten sich unter den Baum neben dem Sandkasten. Der JRS hatte seinen Stand an der Westseite des Hauses, die schon bald immer mehr von der heißen Sonne beschienen wurde. Freilich konnte man auch in den schönen Innenhof des JRS wechseln und sich einen Muffin genehmigen, die P. Korditschke SJ mit Sibylle Geffke vom Accompany-Projekt vormittags gebacken hatten.
Nachdem schon alles aufgeräumt war und sich ein paar Gemeindemitglieder noch über das gelungene Fest austauschten, kam es leider noch zu einem aufregenden Ereignis: Offenbar war die Asche des Grills doch noch nicht – wie angenommen – völlig abgekühlt, so dass sich die Mülltonne entzündete und die benachbarte Feuerwehr gerufen werden musste. Die Schäden hielten sich – Gott sei Dank – auch weil die Windrichtung es gut mit uns meinte, in Grenzen.
Allen, die das Sommer- und Gemeindefest mitgestaltet haben oder auch nur da waren und so Gemeinschaft erlebbar gemacht haben, ein herzliches Vergelts Gott. Bis zum nächsten Mal!
P. Manfred Hösl SJ
Alle Bilder: Jasper Kortmann – j-kortmann.de