Am Samstag, den 05. September, und am Sonntag, den 06. September, feierten die Kinder unserer Gemeinde mit ihren Familien das lang ersehnte Fest der Heiligen Erstkommunion. Ursprünglich vorgesehen für das Frühjahr musste der Termin wie so viele andere auch wegen der Corona Pandemie verschoben werden. Unter den gegebenen Umständen waren alle froh und dankbar, dass das Fest überhaupt stattfinden konnte, wenn auch dieses Jahr unter erschwerten Bedingungen.
Um die Corona-Hygiene- und Abstandsregeln in unserer Kirche einhalten zu können, waren umständliche und arbeitsintensive Planungen notwendig: Unter den Gästen mussten verschiedene Hausstände getrennt gesetzt werden, zwischen Hausständen mussten drei Stühle frei bleiben, die EKO-Kinder wurden in einem Halbkreis um den Altar gesetzt, auch mit dem gebotenen Abstand. Durch die tatkräftige Unterstützung eines Vaters gelang es endlich, für jede der beiden Feiern die mögliche Zahl von Gästen zu ermitteln und im Kirchenraum zu verteilen. An beiden Tagen war P. Kraemer SJ lange vor der Messe mit dem Verteilen der individuellen Namensschilder an den Stühlen beschäftigt, Frau Galecki sorgte dafür, dass außer den geplanten Gästen niemand in die Kirche kam, um die Mindestabstände einhalten zu können.
Am Samstag trafen sich Kinder, P. Kraemer und Katechetinnen um 12:30 Uhr im Pfarrsaal zu einer letzten kurzen Vorbereitung und einem Impuls von P. Kraemer SJ, der mit den Kindern die Steine im kleinen Innenhof betrachtete und anhand der wenigen hervorstechenden weißen Steine die Kinder ermunterte, ihrem Glauben und ihrem Gewissen treu zu bleiben, auch gegen die überwältigende Mehrheit anderer Meinungen, wenn sie diese als nicht mit ihrem Glauben vereinbar erkennen.
Um 13 Uhr war es dann soweit: Die erste Feier begann mit dem Einzug des Priesters, P. Kraemer SJ, der Ministranten und der EKO-Kinder. Die Kinder, mit denen wir pro Gruppe nur je einen Probelauf hatten machen können, stellten sich vor, das Mikrophon wurde mit dem gebotenen Abstand professionell weitergereicht. Einige Kinder begrüßten die Gäste in ihren jeweiligen Muttersprachen. Zu Beginn der Messe zogen zunächst die EKO-Kinder gefolgt von der Gemeinde in den Offenen Raum, um gemeinsam zu singen. Danach zogen alle für den weiteren Verlauf der Messe zurück in die Kirche. Vor der Erstkommunion sprachen die Kinder gemeinsam ein Gebet, dann teilte ihnen P. Kraemer SJ gemeinsam mit P. Hoesl SJ – beide mit Gesichtsmasken – die Kommunion aus, ein sehr inniger Moment, auf den wir uns mit den Kindern lange vorbereitet hatten. Nachdem auch allen Gästen die Kommunion ausgeteilt worden war, gingen die EKO-Kinder wieder in den Offenen Raum, um gemeinsam ein Lied zu singen. Auch das hatten wir geprobt, es war nicht ganz leicht, das Lied unter Beachtung aller Hygieneregeln für die Gäste in der Kirche hörbar zu machen, aber am Ende gelang es doch. Anschließend holten die Kinder ihre Kerzen ab und zogen aus der Kirche zum Abschluss der Messe und einem letzten gemeinsamen Lied aus der Kirche.
Nach der Messe versuchten unsere (ehrenamtlichen) Fotografen, ein Gruppenbild vor der Kirchenwand zu machen. Danach trafen sich die EKO-Kinder noch kurz im Pfarrsaal, wo P. Hoesl SJ kleine Kreuze als Erinnerung für die Kinder an die Erstkommunion segnete.
Am Sonntag um 10:30 Uhr feierte die zweite EKO-Gruppe ihre Erstkommunion. Wenn es auch schade war, die Kinder, die gemeinsam seit letztem Herbst ihren Weg auf Jesus zu gegangen waren, für die tatsächliche Feier der Erstkommunion zu trennen, waren doch viele Eltern und Gäste angenehm überrascht von nicht erwarteten positiven Effekten der Corona-Hygiene-Maßnahmen: Die Kirche war angenehm leer anstatt wie in den vergangenen Jahren hoffnungslos überfüllt, dadurch, dass pro Messe nur 12 bzw. 13 Kinder zur Erstkommunion gingen, herrschte insgesamt eine besinnlichere Atmosphäre. Traurig waren natürlich viele Familien, die liebe Freunde und Verwandte vor der Kirche lassen mussten. Wir hoffen, dass das von einem hilfsbereiten Elternteil demnächst zu erstellende Fotobuch denen, die nicht persönlich an der Messe teilnehmen konnten, ein kleiner Trost wird sein können.
Auch die Messe am Sonntag war trotz der ungewöhnlichen Rahmenbedingungen ein sehr feierlicher und würdiger Rahmen für diesen sehr wichtigen Schritt auf dem Glaubensweg der Kinder. Eine besondere Freude am Sonntag war der Solo-Liedvortrag eines der EKO-Kinder, der mit seiner glockenhellen Stimme und unglaublichen Treffsicherheit der Noten uns alle mit dem Lied „Dieses kleine Stück Brot“ auf den Moment der Erstkommunion vorbereitete.
Von allen vermisst wurde der traditionelle Dankgottesdienst am folgenden Montag mit anschließendem Beisammensein und gemeinsamen Ausklang mit ein paar mitgebebrachten Speisen im Pfarrsaal. Wegen der Abstandsregeln war es dieses Jahr nicht möglich, sich im Pfarrsaal zu treffen. Dadurch entfiel auch die Segnung der Geschenke im Dankgottesdienst, zu dem die Kinder in früheren Jahren oft z.B. Fahrräder oder Roller mitgebracht hatten. So fielen zumindest die EKO-Kinder, deren Feier am Sonntag stattfand, ein bisschen unsanft vom Feiertag in den Schulalltag am nächsten Morgen. Wir hoffen, dass im kommenden Jahr diese schöne Tradition wiederbelebt werden kann.
Kaum haben die Feiern der diesjährigen Erstkommunion geendet, beginnen auch schon die Anmeldungen für die neuen EKO-Kinder, der erste Info-Elternabend findet in dieser Woche statt, das EKO-Team findet sich mit zwei neuen Katechetinnen neu zusammen. Vieles ist noch unklar: Werden wir die liebgewonnene Bibellesenacht im Pfarrsaal machen können? Werden wir mit den Kindern im kommenden Februar ein Wochenende im Haus Kreisau am Wannsee verbringen können? Wir hoffen es sehr, wissen können wir es im Moment noch nicht. Zunächst werden wir die Kinder wieder in zwei Gruppen teilen, um Abstände und Hygieneregeln an den Donnerstag-Nachmittags-Treffen einhalten zu können. Für alles Weitere hoffen wir auf die gute Fügung des Heiligen Geistes.
Claudia Guillemin
Herzlichen Dank dem EKO-Team für die tolle Vorbereitung und Duchführung der diesjährigen Erstkommunion. Corona hat einiges erschwert oder gar unmöglich gemacht, aber auch viele kreative Ideen freigesetzt. Und wer die Kinder und Eltern in den Gottesdiensten gesehen hat, der konnte sehen, dass den Kindern dieses Jahrgangs ihre Kommunion genauso gefallen hat wie vorherigen Jahrgängen die ihre. Ja die EKOs von 2020 werden sich immer an ihre Erstkommunion erinnern, damals im Corona-Jahr 2020!
Herzlichen Dank und Vergelt’s Gott dem Team um Frau Esteban für eine unvergessliche EKO! Vielen Dank auch an P. Kraemer SJ für die Begleitung, seinen Blick auf die Corona – Regeln und für das spirituell Mögliche innerhalb der Vorgaben!
P. Manfred Hösl SJ