Am 9. Mai ging es wieder auf die Entdeckung Berlins. Die Frauengruppe von St. Karl Borromäus wollte das Nikolaiviertel erkunden.
Zuerst besuchten wir die Nikolaikirche, wohl das älteste intakte Kirchengebäude von Berlin (1230). Ihren Namen hat sie von dem heiligen Nikolaus von Myra. Die Kirche wurde 1938 entwidmet und ist heute ein Museum.
Hier interessiert uns vor allem das Zehdenicker Altartuch. Es wurde vermutlich von den Nonnen des Zisterzienserinnenklosters in Zehdenick gefertigt. Es gehört zu den wichtigsten Schätzen der mittelalterlichen Textilkunst (um 1309). Das Zehdenicker Altartuch (3,80 m lang und 1,60 m breit) besteht aus allerfeinstem Leinengewebe. Es fasziniert zum einen durch seinen Bilderreichtum und durch die verschiedensten Sticktechniken. Es wurde aus 76 einzelnen Tuchstücken zusammengesetzt.
Eine besondere Bedeutung hat die Nikolaikirche als Wirkungsstätte von Paul Gerhard. Von 1657 bis 1667 war er hier als Pfarrer tätig. Viele seiner Kirchenlieder findet man im Gotteslob, z.B. „O Haupt voll Blut und Wunden“.
Nach einem guten Mittagessen an der Spree erkundeten wir das alte Nikolaiviertel, das Knoblauchhaus, den Gründungsbrunnen aus dem Jahr 1928, die Gaststätte zum Nussbaum, das Ephraim-Palais und die Bronzestatue des Heiligen Georg.
Berlin zu entdecken ist eine Freude, wir werden weiterhin neugierig sein.
Renate Schmelzer