Die Idee kam uns bei Werkstatttag der Funkturmkatholiken im letzten September. Wäre nicht pilgern, wallfahren, mit den Füßen beten ein guter Weg, um unseren pastoralen Raum und die Menschen, die in ihm zu Hause und „unterwegs“ sind, besser kennenzulernen?
Ein paar Zoom-Konferenzen später, machten sich am 6. März 2021 Menschen aus allen drei Gemeinden sowie einige weitere Interessierte katholische und nicht-katholische Frauen und Männer gemeinsam auf den Weg. Ziel dieses ersten spirituellen Ganges war, einige Orte kirchliche Lebens in unserem pastoralen Raum, ebenso wie die eindrucksvolle Lebensgeschichte des Seligen Berliner Dompropstes Bernhard Lichtenberg etwas besser kennenzulernen.
Als Treffpunkt hatten wir uns den Eingang zur Messe, nahe des Funkturms, gewählt. Über den Karolingerplatz, wo uns Dominikus von Pescatore (St. Karl Borromäus) das Leben und Wirken Bernhard Lichtenbergs nahebrachte, der sich mit seinem Glauben und seiner zutiefst empfundenen Menschlichkeit der Entmenschlichung entgegengestellt hatte, führte uns der Weg über ruhige Nebenstraßen zum Anbetungskloster St. Gabriel der Steyler Anbetungsschwestern (voller Name Dienerinnen des Heiligen Geistes von der ewigen Anbetung).
Schwester Oberin Maria Mechthildis empfing uns. Gemeinsam mit einer jüngeren Schwester vermittelte sie einen Einblick in die Geschichte und den Alltag der sogenannten Rosa Schwestern, die ihr Leben in Klausur dem Gebet gewidmet haben. Als kleines Dankeschön überreichte Renate Tomberg die Festschrift zu 100 Jahren Lietzenseepark, den die Schwester Oberin allerdings noch nie besucht hatte, wie sie lächelnd anmerkte. Ein Schlüsselsatz, der den Teilnehmenden in Erinnerung blieb, war ein fröhliches und lebensbejahendes „Ich bin hier“.
Weiter ging es in einem Bogen über den Steubenplatz durch das Westend zurück Richtung Lietzensee. Angekommen in St. Canisius wurden wir von Pater Claus Pfuff SJ, dem Direktor des Jesuiten Flüchtlingsdienstes (JRS), empfangen. Der JRS leistet seit 1995 in Deutschland Seelsorge und Rechtsberatung für Menschen mit unsicherem oder ohne Aufenthaltsstatus und Abschiebungshäftlinge. Einige Geflüchtete hatten eine kulinarische Überraschung vorbereitet, die nach den knapp acht Kilometern am Ende dieses mit guten Gedanken und Gesprächen angefüllten Nachmittags dankbare Abnehmerinnen und Abnehmer fand.
Ein gelungener Auftakt, dem weitere spirituelle Gänge folgen sollen.
Monika Hein + Dominikus von Pescatore + Martina Schneider + Renate Tomberg