Überraschend, einzigartig und gewöhnungsbedürftig – das waren spontane Äußerungen beim Eintreten in die kühle Kathedrale. Ein blendend weißer, kreisrunder Raum empfing am 19. Februar 2025 die 26 Interessenten zu der von der Stiftung St. Karl Borromäus-Salvator vereinbarten Führung.
Die große Gruppe wurde auf zwei Kunstexperten aufgeteilt. Sie berichteten ausführlich von der Geschichte der Kirche und erklärten die vielfältige Symbolik, die in zahlreichen Einzelheiten der Räume zu finden ist. Die Zahlen 12, 7 und 3 treten immer wieder auf.
Die abgehängte Decke mit heller, wabenartiger Struktur gibt den Blick zum Himmel durch das Kuppelauge frei. Exakt darunter steht der mächtige, halbkugelförmige Altar auf einer Ebene mit den rund angeordneten Stuhlreihen. Eingearbeitete Luftbläschen in den großen Fenstern sollen die Sternenkonstellation in Berlin zur Zeit Christi Geburt abbilden.
Über eine neu geschaffene Treppe erreichten wir die Krypta: Mystisch-dunkle Atmosphäre. Das Taufbecken in griechischer Kreuzform, groß genug für Ganzkörpertaufen, in zentraler Vertikal-Achse exakt unter dem Hauptaltar gelegen. Nur wenig Licht dringt aus den 12 Kapellen rundum, davor sind mit Bodenplatten die 14 Stationen des Kreuzwegs markiert.
75 Minuten lang wurde uns die neu gestaltete St. Hedwigs-Kathedrale vorgestellt. Die Stiftung freut sich, dass sie wieder ein gelungenes Gemeinschaftserlebnis anbieten konnte, das allen in guter Erinnerung bleiben wird.
Winfried Schoierer

Bild: Joerg Trotzki