Der Jesuitenflüchtlingsdienst (JRS) hatte die Zusage des Erzbistums für die Karfreitagskollekte in den Gemeinden. Die finden nun wegen CORONA ja leider nicht statt. Statt den unerreichbaren Geldern nachzutrauern beschloss der JRS mit zwei Gemeinden ein neues Modell der Zusammenarbeit…
Das Spendenjahr 2015 mit seiner Willkommenskultur liegt schon etwas zurück, aber die Arbeit mit Flüchtlingen und von Abschiebung bedrohten Menschen hat nicht abgenommen – im Gegenteil! Andere Projekte haben freilich inzwischen die Spendenbereitschaft der Menschen bei uns auf sich gezogen. Jetzt muss der JRS, will er der übernommenen Verantwortung weiter nachkommen, zusehen wie der Aderlass ausgeglichen werden kann.
Dazu starteten unsere Nachbarn eine gemeinsame Aktion mit den Gemeinden St. Canisius und Hl. Familie (Prenzlauer Berg). Auslöser ist die CORONA-Krise. Die üblichen Gottesdienste können leider derzeit nicht stattfinden, auch nicht in der Kar- und Osterwoche. Deshalb schrieben die Pfarrer Dr. Michael Höhle (Hl. Familie) und P. Manfred Hösl SJ (St. Canisius) die Mitglieder ihrer Gemeinden an, um ihnen einen Ostergruß zu senden. Zusätzlich nannten sie die verbliebenen Möglichkeiten trotz CORONA in irgendeiner Form die Feiertage nicht völlig unter den Tisch fallen zu lassen. Inzwischen haben sich ja die unterschiedlichsten digitalen Formate herausgebildet: Vom Impulsvideo bis zur live gestreamten Messe, von der Hausandacht bis hin zu Padlets, von der offenen Kirche bis hin zu Tagesimpulsen im Fernsehen!
Jedem Schreiben wird der aktuelle Infosbrief des JRS beigelegt, in dem dieser von seiner Arbeit berichtet, natürlich auch in der Hoffnung die eine oder andere Spende so doch noch zu erhalten. Zumindest das Porto muss ja reinkommen. Aber es geht dem Flüchtlingsdienst v.a. darum über seine Arbeit zu berichten.
P. Claus Pfuff SJ, der Leiter des JRS und Frau Martina Schneider, die neue Fundraiserin, haben diese Aktion gestartet und viele machen mit: Flüchtlinge und von Abschiebung bedrohte Menschen aus Ägypten oder Armenien, der JRS-Praktikant aus Pakistan, ehrenamtliche Juristen beim JRS, Gemeindemitglieder aus Hl. Familie und St. Canisius – eine bunte Schar von Freiwilligen halfen zusammen, um die insgesamt etwa 9000 Briefe zu knicken und einzutüten, damit diese in der Karwoche zugestellt werden können.
Man hofft mit der gemeinsamen Aktion zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Zum einen haben die Pfarrer über den Brief die Möglichkeit mit ihren „Schäflein“ in Kontakt zu treten, zum anderen kann der JRS seine Arbeit vorstellen und für sie werben.
Herzlichen Dank an alle, die bei der Aktion mitmachten!