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Philosophische Predigt – P. Fabian Retschke SJ

01. Juni // 18:30 20:30

„Herz-Jesu- statt Stolzmonat. Mit Dilexit nos die Identität annehmen lernen“

Der Monat Juni wird von verschiedenen Seiten thematisch geprägt. Die rechtsextreme Identitäre Bewegung hat ihn aus Ablehnung sexueller Minderheiten als Stolzmonat propagiert. Die katholische Kirche dagegen feiert und verehrt, besonders im Juni, stets das Herz Jesu.

Der Kontrast könnte kaum größer sein. Anstatt die eigene Identität von einer extremen Identifikation mit der romantisch idealisierten Vorstellung einer Nation abhängig zu machen, lädt Papst Franziskus in seinem Schreiben „Dilexit nos“ (2024) dazu ein, die Annahme seiner selbst und anderer auf die Liebe Gottes zu gründen. Dass Gott uns zuerst geliebt hat (1Joh 4,10), ist keine Idee, kein Mantra, sondern gläubige Deutung der Geschichte. Sie macht das eigene Herz fest in einem stets größeren Herzen, in einem Du, einem Anderen, der unbedingt annimmt, was ich bin und werde. Sich selbst lieben lernen ist eine Frage der Demut, von realistischer Grundhaltung. Diese Annahme befreit aus der Identifikation mit Gruppen, die sich von anderen stolz und feindselig abgrenzen, sich damit aber immer auch von ihnen abhängig machen.

Fabian Retschke SJ studierte in Bogota (Kolumbien) und kehrte nach Berlin zurück, wo er in der Jugendarbeit des Canisiuskollegs aktiv war.

Foto: Fabian Retschke SJ

St. Canisius (Kirche)

Witzlebenstr. 30
14057 Berlin,