Mit Magna Cum Pompa feierte die Gemeinde Christi Auferstehung den Valentinstag mit Gottesdienst und Empfang. Es wurde (in der Kirche!) getanzt und es gab den traditionellen Rosenregen.
Der Valentinstag ist das gemeinsame Werk der Teilgemeinden St. Karl Borromäus, Heilig Geist und St. Canisius. Seit 2019 findet er in St. Canisius statt.
In diesem Jahr gab ein bretonisches Gebet den Titel her, der auch auf dem einladendem Plakat zu lesen war: „Herr gib auf uns acht. Denn das Meer ist groß und unser Boot ist klein!“
Besonders willkommen sind an diesem Tag Gäste, glücklich und unglücklich Verliebte, Brautpaare und solche, die es werden wollen. Genauso aber auch Jubelpaare, Geschieden-Widerverheiratete, gleichgeschlechtliche Paare oder Singles, die ihren Partner verloren haben, sei es durch Trennung, Scheidung oder Tod. Alle, die lieben oder sich nach Liebe sehnen sollten sich angesprochen fühlen. Im Grunde kann man sagen: Jeder und jede überhaupt! Oder gibt es Menschen, die nicht gemocht werden möchten?
Eine kurze Einführung vor dem Gottesdienst sollte Nichtchristen die Schwellenangst nehmen. Alle dürfen mitmachen und keiner soll zu etwas gezwungen werden. Viele Ehen und Partnerschaften bestehen ja aus einem Christen und einem anders- oder areligiösen Partner. Das ist in Berlin der Normalfall. Manch einer „darf“ nicht mehr kirchlich heiraten, etwa die Geschieden-Wiederverheirateten. Aber segnen darf man alle und segnen lassen tut vielen gut. Selbst den säkularen Menschen! Viele Menschen rund um die Initiative CanisiusPlus hatten sich an den Vorbereitungen beteiligt. Die Give-Aways (rote Handschmeichlerherzen) bekam man nebst Liedblatt gleich beim Reinkommen in die Hand. Die Rosenblätter von 100 Rosen hatte auch in diesem Jahr Frau Martina Michl von HAHN-Bestattungen zur Verfügung gestellt. Den Gottesdienst leitete P. Jérémie Sossou SVD von den Steyler Missionaren aus Heilig Geist. Mit ihm standen P. Heinrich und P. Maximilian aus Borromäus, sowie P. Hösl aus Canisius am Altar. Leider musste die evangelische Kollegin Ramona Rohnstock in diesem Jahr aus Krankheitsgründen absagen. Die verbliebenen Herren haben sie sehr vermisst!
Ein Ehepaar erklärte sich spontan bereit die Fürbitten zu übernehmen. Gerda Ludwig, geschätzte Lektorin in Canisius, las die nicht ganz so leichte Lesung aus Apostelgeschichte 27. Dort wird – wie im Evangelium, das P. Heinrich vortrug – von einem Seesturm berichtet, der das Schiff (fast) kentern ließ. Aber dann stand Jesus auf… In der Predigt verglich P. Hösl die Ehe / Partnerschaft mit einer Bootsfahrt. Auch da mag es lange ruhig dahingehen. Und plötzlich kommt dann doch Sturm auf. Da kann man dem bretonischen Beter gut nachfühlen, wenn er betet: „Herr gib auf uns acht. Denn das Meer ist groß und unser Boot ist klein!“ Inzwischen ist ja die Liebe das Einzige, was Menschen in unserem Kulturkreis eine Beziehung eingehen lässt. Und wenn die Liebe wegfällt, dann gibt es doch gar keinen Grund mehr zusammenzubleiben, oder? Zumal viele Gründe von früher, die man freilich nicht zurückwünscht, heute weitgehend wegfallen. Etwa, dass besonders die Frauen es sich gar nicht leisten konnten sich von ihren Männern zu trennen oder der „gute Ruf“ den es zu verteidigen gilt – man kann inzwischen als Geschiedene(r) Richter, Schauspielerin oder Kanzler werden! Aber das „Meer der Postmoderne“ kann wild schäumen und der Wind kann unseren Paaren kräftig ins Gesicht wehen! Der Christ kann sich dann zumindest an Jesus wenden – wie die Apostel im untergehenden Boot. Und wenn Jesus erst mal auf(er)steht, dann beruhigen sich selbst die Stürme!
Besonders wichtig ist an diesem Tag die Musik, für die Anna & Anna sorgten. Die Sängerin Anna ist ausgebildete Solistin und gehört der Gemeinde St. Canisius an, die Pianistin Anna kommt aus der Epiphaniengemeinde und leitet auch die Ökumenische Kantorei Epiphanien und St. Canisius. Beide unterhielten die Gottesdienstbesucher mit einem fantastischen Musikprogramm!
Emotionaler Höhepunkt war auch in diesem Jahr das Hildegard- Knef-Lied: Für mich soll’s rote Rosen regnen. Anna Sommerfeld schlüpfte in diesem Jahr in die Rolle der legendären Diva und sang mit ihrer wunderbaren Stimme den Klassiker. Sie war schnell umringt von Tanzpaaren auf die inzwischen Rosenblätter vom Himmel fielen.
Nach dem allgemeinen Segen konnten sich Paare, Familien oder Singles persönlich segnen lassen. Sie kamen, sagten oft den Vornamen, nannten ggf. ein spezielles Anliegen und wurden dann von einem der vier „Segner“ gesegnet. Wer fertig war konnte schon mal rüber in den Gemeindesaal, wo es die traditionellem Pombären gab, inzwischen die Korken knallten und auf die Liebe angestoßen wurde.
Vielen Dank an alle, die vor oder hinter den Kulissen in diesem Jahr mitgestaltet haben. Jasper Kortmann sorgte für die Fotos, eine Riege von Minis bevölkerte den Altarraum (und hob den Frauenanteil dort beträchtlich!). Danke auch an alle, die den Empfang danach versorgten. Der Zuspruch zum Gottesdienst war enorm. Auch viele Ortsfremde waren gekommen, was die Veranstalter besonders freute. Der Valentinsgottesdienst ist ein fester Bestandteil unserer noch jungen Pfarrei Christi Auferstehung.
P. Manfred Hösl SJ
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Photos: Jasper Kortmann