Mit einer Fusion von Cello und Orgel gedachte die Gemeinde St. Canisius am 3. Oktober in der Vorabendmesse dem 30. Jubiläum der deutschen Einheit. Dale Rickert aus Australien am Cello und Andreas Winkler hatten ein musikalisches Programm ausgefeilt, das in den Rahmen einer Messe eingefügt wurde. Ein Experiment in Corona-Zeiten, in denen bekanntlich von der Gemeinde nicht in der Kirche gesungen werden darf.
Im Einzelnen wurden folgende Stücke gespielt und vorgetragen:
1. Bach: Suite 4 für Violoncello Solo – Prelude
2. Gabriel Faure: Apres un Reve für Cello und Orgel
3. John Adams: Balad für Cello und Orgel
4. Bach/Händel: Komm Süsser Tod und Arioso (Dank sei Dir, Herr) 5. Bach: Sarabande von der 4ten Suite (Cello solo)
6. Josef Haydn: Cellokonzert in C-dur, 2. Satz
In der Ansprache hob P. Hösl auf die gefallene Mauer ab: Die von Walter Ulbrich und Erich Honecker als undurchlässig konzipierte Grenze bestand trotz Stacheldraht und Schießbefehl aus porösen Steinen. Jesus Christus präsentiert sich im Evangelium des Sonntags als Stein, den zwar die Bauleute (der Mauer) verworfen hatten, der aber zum Eckstein der Widerstandsbewegung wurde. Man denke nur an die vielen Pfarrer und Theologen, die unter den Bürgerrechtler*innen waren. Und so musste das damalige Mitglied des Zentralkomitees der SED, Horst Sindermann, eingestehen: „Wir waren auf alles vorbereitet gewesen, nur nicht auf Kerzen und Gebete.“
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es eine kleine Feier. Zum Dank für 30 Jahre deutsche Einheit und die Musiker, die diesen Abend wunderbar gestaltet haben.
P. Manfred Hösl SJ